Sonne, Stahl und dreckige Hindernisse - Eine Brückenprüfung in Düsseldorf
UNSER INDUSTRIEKLETTER TEAM IM EINSATZ AUF DER RHEINKNIEBRÜCKE
Brückenprüfung leicht gemacht
Die umfangreiche Brückenüberprüfung über knapp vier Wochen umfasste die Kontrolle des Korrosionsschutzes, insbesondere der Schweißnähte. Es wurde aber deutlich umfangreicher geprüft und auch die generelle Verarbeitung untersucht sowie eine Schichtdickenmessung der Pylonenstiele vorgenommen.
Neben den „normalen, notwendigen“ Tätigkeiten hatte es sich auch der ein oder andere Vogel im Laufe der Jahre auf der Rheinkniebrücke gemütlich gemacht und Spuren hinterlassen.
Es wurde also zudem eine umfangreiche Reinigung durchgeführt sowie eine Dokumentation der gesamten Arbeit vorgenommen. Dies alles in luftigen Höhen, sodass die konkrete Durchführung der Überprüfungsarbeiten immer im Team mit zwei Industriekletterern durchgeführt wurde.
WAS WAREN DIE BESONDEREN HERAUSFORDERUNGEN?
Während der durchgeführten Überprüfung war die größte Herausforderung, dass der laufende Betrieb – sprich der Verkehrsfluss – so wenig wie möglich beeinträchtigt wird.
Dafür wurden mehrere Maßnahmen vorgenommen, um diese Vorgabe bestmöglich zu gewährleisten. Zum einen wurden erstmal nur Teilsperrungen der Rheinkniebrücke vorgenommen und nicht die kompletten sechs Fahrstreifen gesperrt, sondern jeweils nur einzelne Fahrstreifen. Zum anderen wurde in der Planung berücksichtigt, dass wenn für bestimmte Arbeitsschritte eine Teilsperrung notwendig war, diese an verkehrsärmeren Tagen, d. h. an Feier- oder Sonntagen abzuwickeln. So konnten Verzögerungen im Verkehr weitestgehend verhindert werden.
Bei aktuellen Temperaturen von bis zu minus 15 Grad denken wir gerne zurück an den Sommer und die Wärme. Bei den Arbeiten auf der Brücke war dies jedoch eher hinderlich und kräfteraubend. Bei teilweise gemessenen Temperaturen von knapp 35 Grad Celsius war der Einsatz unserer Industriekletterer nicht nur körperlich eine Herausforderung. Die Außenprüfung bei laufendem Verkehrsbetrieb verzeiht keine Unachtsamkeit und so hieß es durchgehend höchst konzentriert zu arbeiten. Gar nicht so leicht bei der Hitze.
WELCHE VORBEREITUNGSMASSNAHMEN WAREN NÖTIG?
Um den Einsatz überhaupt starten zu können musste das Material (Seile, Karabiner, Anschlagpunkte) erst einmal richtig platziert werden. Dies geschah über den Innenraum der Brücke um auf die Spitzen der Stiele zu gelangen. Zu Beginn des Einsatzes stand außerdem die Anbringung von mehreren Haltepunkten für ein sicheres Arbeiten in der Höhe auf dem Programm.
WELCHE AUSRÜSTUNG WURDE VERWENDET?
Aufgrund der Besonderheit der Brücke war es nicht möglich eine Befahranlage oder eine Hubarbeitsbühne zu verwenden. Unsere Seilzugangstechniker setzten daher auf die ACX Personenwinde von Skylotec. Das flexible System ist besonders bei komplizierten Bauwerken eine gute Lösung um einfach und kosteneffizient zu arbeiten.
Zunächst wurde das Arbeitsseil sowie ein zweites Backup Seil an einem geeigneten Anschlagpunkt am Brückenpylon befestigt. Am Backup-Seil wurde zur Sicherung ein leichtes mitlaufendes Auffanggerät gemäß EN 353-2 befestigt. Dazu natürlich, wie üblich ein Industrieklettergurt, ein Sitzbrett, ein Industrieschutzhelm und weitere Accessoires. Zusätzlich wurde eine Kamera zu Dokumentationszwecken mitgeführt.