Höhensicherungsgeräte

Wie arbeitete ich mit einem Höhensicherungsgerät?

Der Anwender wird über ein Verbindungsmittel mit seinem Auffanggurt am Höhensicherungsgerät (HSG) gesichert. Nun kann sich der Anwender im Auszugbereich des Gerätes frei bewegen, solange das Ausziehen des Seils oder Gurtbandes langsam erfolgt. Erkennt das Gerät ruckartige Bewegungen, wie etwa bei einem Sturz ins Seil, bremst das Höhensicherungsgerät automatisch und begrenzt die Fallstrecke. Dies bietet nicht nur zuverlässigen Schutz vor einem Absturz in die Tiefe, sondern reduziert auch die Fangstoßkräfte, die auf den Körper des Betroffenen einwirken könnten. Sollte ein Höhensicherungsgerät (HSG) keinen integrierten Falldämpfer vorweisen, kann die falldämpfende Wirkung durch einen am Seil oder Gurtband eingesetzten Falldämpfer erreicht werden.

Ein Höhensicherungsgerät mit Rettungshubfunktion gemäß EN 1496 ermöglicht zudem eine sofortige Bergung des Gestürzten, beispielsweise aus einem Schacht. 

Höhensicherungsgerät DIN EN 360 

Anforderungen an Höhensicherungsgeräte als Teil der PSAgA sind in der europäischen Norm DIN EN 360 zu finden. Ein HSG DIN EN 360 sollte die auf den Körper des Anwenders wirkende Kraft im Falle eines Sturzes auf maximal 6kN begrenzen. So kann die Gefahr von Verletzungen verringert werden. Die Fallstrecke sollte gleichzeitig auf maximal 2 Meter reduziert werden. Um die Zertifizierung der EN 360 zu erhalten, müssen Höhensicherungsgeräte diversen Tests unterzogen werden. 

Höhensicherungsgerät mit Rettungshub EN 1496

Eine besondere Variante der Höhensicherungsgeräte sind solche mit einer zusätzlichen Zertifizierung nach EN 1496. Dieses Höhensicherungsgerät verfügt über eine Rettungshubfunktion und eignet sich besonders für den Einsatz bei Schachteinstiegen und beengten Räumen. Sie ermöglichen es, Anwender in Notfallsituationen rasch und sicher aus der Tiefe zu bergen. 

Varianten von Höhensicherungsgeräten

Höhensicherungsgeräte unterscheiden sich vor allem in der Länge und dem Material des Verbindungsmittels. Die Längen des Verbindungsmittels variieren zwischen 2,0 m und 60 m. Als mögliche Ausführungen kommen Drahtseile, Gurtbänder oder Chemiefaserseile in Frage. Welches Material für Ihren Einsatz am besten geeignet ist, hängt unter anderem davon ab, ob das Seil über eine Kante geführt wird und kantengeeignet ist. Vor der Verwendung sollte außerdem geprüft werden, welches Gewicht für das jeweilige Höhensicherungsgerät zugelassen ist.

Prüfung von Höhensicherungsgeräten 

Höhensicherungsgeräte sind Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz und müssen daher mindestens einmal jährlich auf ihren einwandfreien Zustand geprüft werden. Doch wer ist berechtigt, ein HSG zu überprüfen? Es gibt verschiedene Modelle, die von einem Sachkundigen inspiziert werden können, der gemäß dem DGUV Grundsatz 312-906 zur Prüfung von PSAgA qualifiziert ist. Ein Beispiel hierfür ist die Raptor Serie von Skylotec. Allerdings gibt es auch Modelle, für deren Überprüfung eine zusätzliche Zertifizierung erforderlich ist, wie beispielsweise alle Ikar Höhensicherungsgeräte. Die Service-Mitarbeiter von HöHENPASS sind nicht nur nach DGUV 312-906 zertifiziert, sondern besitzen auch viele der zusätzlichen Zertifizierungen, etwa von Ikar, Martin PSA, 3M, Honeywell Miller, Tractel und anderen Herstellern. Zusätzlich zur gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung sind die meisten HSG mit Fallindikatoren ausgestattet, die anzeigen, ob das Gerät sicher verwendet werden kann oder ob eine vorherige Überprüfung erforderlich ist.

Ablegereife von Höhensicherungsgeräten 

Die Ablegereife von Produkten der persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) hängt unter anderem von den verwendeten Materialien und der Häufigkeit der Nutzung ab, so auch bei Höhensicherungsgeräten. Bei der Festlegung der Ablegereife sind daher immer die Herstellerangaben zu berücksichtigen. Hier finden Sie eine Übersicht der Ablegreifen.