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Verbindungsmittel


LEXIKON ABSTURZSICHERUNG UND ARBEITSSICHERHEIT

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Verbindungsmittel (DIN EN 354) können sowohl aus Seilen, als auch aus Bändern bestehen und dienen dem Zweck der direkten Verbindung der Auffangöse eines Gurtes mit dem Anschlagpunkt. In den meisten Fällen Sie beinhalten einen Falldämpfer, um den Körper des Benutzers vor den auftretenden Kräften zu schützen. Verbindungsmittel bestehen aus textilen Seilen, textilen Bändern, Drahtseilen oder Ketten. 


WELCHES VERBINDUNGSMITTEL IST DAS RICHTIGE FÜR MEIN EINSATZGEBIET?

Dies kann leider pauschal nicht beantwortet werden. Grundsätzlich gilt: Bei Einsätzen mit erhöhter Schmutzeinwirkung oder UV-Einstrahlung, sind Verbindungsmittel aus geflochtenen Seilen (Kernmantelseile) oder Drahtseilen zu bevorzugen. Der tragende Kern des Kernmantelseils bleibt durch den schützenden Mantel vor äußeren Einwirkungen weitgehend verschont. 

Es gibt Verbindungsmittel mit integriertem Falldämpfer. Diese Verbindungsmittel sind verwendungsfertig und dürfen in ihrer Länge durch Anfügen zusätzlicher Bestandteile nicht verändert werden. Dies gilt auch für Verbindungsmitteln mit energieabsorbierenden Eigenschaften. Zum Fortbewegen unter Absturzgefahr eignen sich Verbindungsmittel mit zwei Strängen und integriertem Falldämpfer. Dabei ist der Falldämpfer immer direkt an der Auffangöse des Auffanggurtes anzuschlagen.


Welche Formen von Verbindungsmitteln mit Falldämpfern gibt es?

Es gibt 3 verschiedene Formen von Verbindungsmitteln mit integriertem Falldämpfer: 

  • I-Verbindungsmittel
  • V-Verbindungsmittel
  • Y-Verbindungsmittel

Welche Art für Ihren Einsatzbereich am geeignetsten ist, richtet sich vor allem nach der vorhandenen Seilstrecke und der Position der Anschlagpunkte. 


FAQ Verbindungsmittel

Bei einem I-Verbindungsmittel handelt es sich um die einfachste Form der Verbindungsmittel. Es weist einen Bandfalldämpfer und zwei Anschlagpunkte auf, einen für die Befestigung am Anwendergurt und einen für die Befestigung am Seil. Das I-Verbindungsmittel kann problemlos dann verwendet werden, wenn man sich an einer einfachen Seilstrecke bewegen muss, ohne sich zwischendurch umzuhängen.  An Seilstrecken, an denen sich der Anwender umhängen muss, ist ein V- oder Y-Verbindungsmittel zu benutzen, um eine lückenlose Sicherung zu garantieren. 

Das V-Verbindungsmittel besteht einfach gesagt aus zwei I-Verbindungsmitteln, also aus zwei Arbeitsarmen, deren jeweilige Falldämpfer miteinander verbunden sind. Es ist dann anzuwenden, wenn sich der Anwender während der Ausführung von Arbeiten umhängen muss.  Allerdings ist bei der Verwendung dieses Verbindungsmittels Vorsicht geboten: Wenn sich die beiden Anschlagpunkte auf gleicher Höhe befinden, werden die jeweiligen Bandfalldämpfer zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausgelöst. Im Falle eines Sturzes führt dies dazu, dass der Fangstoß vervielfacht wird und eine erhöhte Belastung auf den Arbeiter einwirkt, was zu schwerwiegenden Verletzungen führen kann. Daher ist es wichtig sicherzustellen, dass die Anschlagpunkte des V-Verbindungsmittels auf unterschiedlichen Höhen liegen, damit immer nur ein Falldämpfer angesprochen wird.

Ein Y-Verbindungsmittel zeichnet sich durch seine beiden Arbeitsarme aus, die jedoch in einen einzigen Bandfalldämpfer führen. Dadurch können die Arme dieses Verbindungsmittels auf gleicher Höhe eingehängt werden. Es ist jedoch äußerst wichtig zu beachten, dass ein nicht beanspruchter Arm des Verbindungsmittels niemals an einem tragenden Teil des Gurtes, sondern ausschließlich an den dafür zugelassenen Ösen eingehängt werden sollte. Wenn der "geparkte" Arm des Falldämpfers nicht ordnungsgemäß eingehängt ist, kann dies im Falle eines Sturzes zu einer erhöhten Kraftspitze und schweren Verletzungen des Anwenders führen. 

Da Verbindungsmittel, wie auch Auffanggurte oder Anschlagpunkte, zur Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) gehören, müssen sie gemäß DGUV 112-198 mindestens alle 12 Monate von einem Sachkundigen geprüft werden. Er muss feststellen, ob sich das Verbindungsmittel noch in einem einwandfreien Zustand befindet, um Fehlfunktionen und Unfälle in der Zukunft zu vermeiden. 

Verbindungsmittel werden auf der einen Seite am Anschlagpunkt und auf der anderen Seite an der Auffangöse des Gurtes befestigt. Hierbei gibt es zwei Optionen: Die brustseitige (sternale) oder rückseitige (dorsale) Auffangöse. Bei der Verwendung von Verbindungsmitteln mit Falldämpfern muss unbedingt die Mindestfallhöhe (auch erforderliche lichte Menge) gegeben sein, damit sich der Anwender im Falle eines Sturzes nicht verletzt.

Vor der Anwendung muss natürlich darauf geachtet werden, dass das maximale Nutzergewicht der verwendeten Verbindungsmittels nicht überschritten wird.