PSAgA – Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz
PSAgA – Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz
PSAgA ist eine Unterkategorie von PSA, die Personen bei Tätigkeiten in der Höhe vor dem Herunterfallen schützt. Im gewerblichen Kontext wird PSA gegen Absturz unter anderen von Gerüstbauern, Dachdeckern, Feuerwehren, Höhenrettern, Polizei und Spezialeinheiten oder Monteuren eingesetzt. Im Prinzip betrifft es alle Berufsgruppen, die über 2 m Höhe arbeiten verrichten. Im Sport- und Freizeitbereich wird PSA gegen Absturz in Hochseilgärten, Kletterhallen oder beim Bergsteigen verwendet.
Versagt PSAgA entsteht ein erhöhtes Risiko für Leib und Leben. Dementsprechend strikt sind die Vorgaben für die Produktion, den Handel und die Anwendung der Schutzausrüstung. Jeder Anwender benötigt eine Schulung im Umgang mit PSAgA und die Produkte müssen mindestens einmal im Jahr von einem Sachkundigen überprüft werden.
Im Jahr 2022 ereigneten sich insgesamt 787.412 meldepflichtige Arbeitsunfälle, von denen 423 tödlich verliefen. Ein bedeutender Unfallherd hierbei sind Stürze von Arbeitsplätzen oder Anlagen in der Höhe, was zu 37.504 Arbeitsunfällen führte. In diesem Beitrag beleuchten wir daher die Wichtigkeit der persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz und wie sie helfen kann, diese Unfälle zu verhindern. Die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz gehört zu den individuellen Schutzmaßnahmen. Sie gewährleistet Personen-Schutz bei Arbeiten in Höhen und Tiefen. Die PSAgA kommt dann zum Einsatz, wenn technische oder organisatorische Maßnahmen der Absturzsicherung nicht anwendbar sind. Erfahren Sie mehr hierzu unter TOP-Prinzip. Es können unterschiedliche Systeme dazu verwendet werden. Je nach auszuführenden Arbeiten sind dies Rückhaltesysteme oder Auffangsysteme mit einzelnen Komponenten wie beispielsweise der Anschlagpunkt, der Auffanggurt und das Verbindungsmittel. PSAgA ist die Abkürzung für Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz.
Bedeutung der PSAgA bei Arbeiten in der Höhe
Laut Arbeitsschutzgesetz müssen Unternehmen vor Beginn der Tätigkeiten eine Gefährdungsbeurteilung durchführen, um alle möglichen Gefahren zu identifizieren und um zu bewerten, welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Dabei haben individuelle Schutzmaßnahmen wie etwa die PSAgA eine nachrangige Bedeutung. Zunächst ist zu prüfen, ob Absturzsicherungen wie Umwehrungen (Geländer, Brüstungen) Arbeitskräfte an Absturzkanten schützen können. Ist dies aus arbeitstechnischen Gründen nicht möglich, kann eine Auffangeinrichtung wie etwa ein Schutznetz verwendet werden. Erst wenn auch dies nicht umsetzbar ist, sollte persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz als individuelle Maßnahme eingesetzt werden. Im Allgemeinen ist die PSAgA bei Arbeiten in Höhen ab 2 m unverzichtbar, da eine erhöhte Absturzgefahr an den verschiedensten Arbeitsplätzen besteht. Schon ein Sturz aus einer geringen Höhe kann tödliche Folgen mit sich bringen. PSAgA umfasst daher diverse Systeme und Komponenten, die individuell auf die jeweilige Arbeitssituation ausgewählt und ggf. angepasst werden müssen. Zu PSAgA gehören Arbeitsplatzpositionierungssysteme, Rückhaltesysteme und Auffangsysteme:
- Arbeitsplatzpositionierungssystem: Das System setzt sich aus einer Anschlageinrichtung, einem Verbindungsmittel mit Längeneinstellvorrichtung sowie einem Haltegurt oder alternativ einem Auffanggurt mit Halteösen zusammen. Dabei spielt die ergonomische Gestaltung der Komponenten eine entscheidende Rolle, da die Person möglicherweise für längere Zeit in einer festen Position gehalten werden muss.
- Rückhaltesysteme: Dieses System besteht aus einem Verbindungsmittel, das als Rückhaltesystem verwendet wird. Es begrenzt den Bewegungsradius des Anwenders gezielt, sodass er seine Arbeitsbereiche erreichen kann, jedoch nicht in den absturzgefährdeten Bereich gelangt oder über die Absturzkante hinaustritt. Das primäre Ziel dieser Maßnahme ist die Verhinderung eines Sturzes. Bei der Verwendung eines Rückhaltesystems ist die korrekte Platzierung des Anschlagpunktes maßgeblich.
- Auffangsysteme : Bei der Verwendung eines Auffangsystems nach DIN EN 36 wird das Ziel verfolgt, den Anwender im Falle eines Sturzes aufzufangen. Ein solches System, bestehend aus Anschlagpunkt, Verbindungsmittel (ggf. Verbindungselemente), Auffanggurt und energieabsorbierenden Bestandteilen wie Falldämpfern, verhindert einen möglicherweise tödlichen Sturz und Aufprall.
Auch der Einsatzbereich in dem die PSA gegen Absturz verwendet wird, spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl der richtigen Komponenten. In unserem Onlineshop finden Anwender alle relevanten Produkte verschiedenster Hersteller, ganz gleich ob es sich um Auffanggeräte, Bandfalldämpfer, Schutzhelme oder andere Bestandteile für die persönliche Schutzausrüstung handelt.
Beispiele für PSAgA-Schutzausrüstungen
Die Schutzausrüstungen zur Absturzsicherung sind vielfältig und speziell auf die Bedürfnisse der Anwender zugeschnitten. Zu den wichtigsten Komponenten gehören:
- Auffanggurt: Auffang- und Haltegurte kommen bei Arbeitseinsätzen in absturzgefährdeten Bereichen zum Einsatz. Sie werden als Teil der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) getragen, wenn andere Sicherungsmaßnahmen nicht umsetzbar sind.
- Verbindungsmittel: Verbindungsmittel (DIN EN 354) dienen der direkten Verbindung von Gurt und Anschlagpunkt. Die meisten Verbindungmittel besitzen einen integrierten Falldämpfer, welcher die Kräfte, die im Falle eines Sturzes auf den Anwender wirken, verringert und vor Verletzungen schützt. Verbindungsmittel bestehen aus textilen Seilen, textilen Bändern, Drahtseilen oder Ketten.
- Anschlageinrichtung: Anschlageinrichtungen spielen eine entscheidende Rolle in der Absturzsicherung, da sie es den Anwendern von PSAgA ermöglichen, sich mithilfe von Verbindungsmitteln sicher zu befestigen. Diese Anschlageinrichtungen können sowohl permanent installiert als auch mobil einsetzbar sein.
Schulungen der PSAGA bei HöHENPASS
Die passende Ausrüstung allein ist für sicheres Arbeiten in der Höhe und Tiefe nicht ausreichend. Anwender von PSAgA müssen auch im Umgang mit dieser geschult werden, um Fehlanwendungen oder Unfälle zu vermeiden. HöHENPASS bietet spezialisierte Schulungen und Weiterbildungen in der hauseigenen Akademie an. Diese Schulungen kombinieren theoretisches Wissen und praktische Übungen und befähigen die Anwender umfassend für den Einsatz von PSAgA. Zu den angebotenen Schulungen gehören:
- RICHTIGE ANWENDUNG PSAGA NACH DGUV REGEL 112-198: Der Speziallehrgang vermittelt den sicheren Umgang mit Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA). Er bildet die grundlegende Basis für Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen. Die spezifischen Anforderungen für den Einsatz von Absturzsicherungen sind durch die Berufsgenossenschaft festgelegt. Gemäß DGUV-Regel 112-198 sind diese Tätigkeiten unterweisungspflichtig.
- STEIGEN UND RETTEN MIT PSAGA - GRUNDKURS: Dieser Kurs bietet eine umfassende Anwenderschulung zur Nutzung der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) und zur Rettung von verunfallten Personen gemäß DGUV Regel 112-198 / 199. Er richtet sich speziell an Anwender, die in der Höhe arbeiten. Die Schulung ist ein
- ANWENDUNG PSAGA IN SILOS UND BEHÄLTERN: Diese Schulung ist für Tätigkeiten in beengten Räumen konzipiert und richtet sich an Arbeitskräfte, die in Silos, Klärwerken, im Straßenbau oder in anderen Schächten zum Einsatz kommen. Sie behandelt die Vorschriften für das Steigen und die Rettung unter Verwendung persönlicher Absturzschutzausrüstungen gemäß DGUV Regel 112-198 / 199 und DGUV Regel 113-004.
- SICHERES ARBEITEN IN DER HÖHE IM HOCHREGAL PSAGA: Im Lager- und Logistikbereich ist sicheres Arbeiten unerlässlich. Neben dem starken Verkehr durch Stapler und LKW gehört dazu auch die Arbeit in der Höhe. Insbesondere im Hochregallager ist die Verwendung persönlicher Schutzausrüstung verpflichtend. Diese Schulung ist speziell für Tätigkeiten im Hochregallager entwickelt und behandelt die Vorschriften für das Steigen und die Rettung mit persönlicher Absturzschutzausrüstung gemäß DGUV Regel 112-198 / 199.
PSAgA ist für die Sicherheit unerlässlich. Die richtige Ausrüstung, kombiniert mit fundierten Schulungen, erhöht die Arbeitssicherheit und verbessert die Effizienz der Mitarbeiter.