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DER INDUSTRIEKLETTERER


DER SPEZIALIST FÜR DEN BESONDEREN ZUGANG

Die Seilzugang und Positionstechnik (SZP) ist eine Zugangstechnik, um an schwer zugängliche Arbeitsplätze zu gelangen. Egal ob man einen Flügel an einer Windkraftanlage oder die Fensterfront der Hamburger Elbphilharmonie erreichen muss. Die Seilzugang und Positionstechnik ist hier das Mittel der Wahl. Um die SZP einzusetzen ist die Aus- und Weiterbildung zum Industriekletterer erforderlich.

PSAgA und SZP - Der Unterschied

Wichtig ist zu verstehen das zwischen der Anwendung von Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) und der Seilunterstützen Zugangs- und Positionierungstechnik (SZP) ein wichtiger Unterschied besteht. So ist es nämlich bei der Anwendung von PSAgA grundsätzlich nicht erlaubt aktiv / planmäßig in der Ausrüstung zu hängen, was wiederum bei der SZP essenziell ist. Ein planmäßiges Hängen bzw. Fortbewegen im Seil ist die Definition von der Seilzugang und Positionstechnik. Aber ohne besonderes Wissen ist der Einsatz von Klettertechnik nicht sicher möglich.


DIE AUSBILDUNG

SPEZIALWISSEN FÜR INDUSTRIEKLETTERER IST UNVERZICHTBAR

Die Ausbildung zum Industriekletterer kann jederzeit begonnen werden und ist eine Zusatzqualifikation für die eigentliche Berufsausbildung. Das Spezialwissen können sich Beschäftigte in Kursen aneignen, die z.B. die Anforderungen des „Fach- und Interessenverbands für seilunterstützte Arbeiten“ (FISAT) oder „Industrial Rope Access Trade Organisation“ (IRATA) erfüllen müssen. Die Schulungen werden von Ausbildungsunternehmen durchgeführt, die von diesen Verbänden zertifiziert und eigenverantwortlich tätig sind. Dazu gehören auch führende Hersteller von Absturzsicherungen, spezialisierte Seilzugangstechnik Firmen oder Dienstleister im Bereich Höhenarbeit und Höhenrettung.
Beispiele sind unter anderem das Vertical Rescue College von Skylotec, die Bornack oder 3M Trainingscenter und natürlich auch die HöHENPASS Akademie mit ihren Partnern.

Die Teilnehmer lernen dabei von echten Profis, die selbst über langjährige Erfahrung verfügen. Die Trainer haben etwa im Mobilfunkmastbau, in der Windenergie oder in der Höhenrettung gearbeitet.
Für Industriekletterer sind Körperbeherrschung und Schwindelfreiheit wichtige Voraussetzungen, wenn sie regelmäßig Arbeiten auch in größeren Höhen durchführen müssen. Wichtig ist auch, dass man ein Blick für das Risiko und die eigene Sicherheit entwickelt.

JEDER HANDGRIFF MUSS SITZEN

Sicherheit steht daher auch bei den Schulungen im Fokus. Die Teilnehmer an einem Kurs für seilunterstütztes Arbeiten müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Die FISAT verlangt zudem den Nachweis über die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung G41. Diese stellt die Eignung für Arbeiten mit Absturzgefahr fest und muss in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Überdies müssen Teilnehmer nachweisen, dass sie als betrieblicher Ersthelfer ausgebildet wurden. Die Anforderungen von FISAT und IRATA sind teilweise identisch, aber es gibt in puncto Ausbildung auch Unterschiede. So wird bei FISAT Level 1 nur die Vertikale Bewegung geschult, ist dagegen bei IRATA Level 1 die vertikale und horizontale Bewegung Bestandteil der Ausbildung.

Bei Kursen im Bereich der Seilzugangs- und Positionierungstechnik dürfen theoretische Inhalte zu Normen und Gesetzen, Unfallrisiken, medizinischen Grundlagen oder Materialkunde nicht fehlen. Im Mittelpunkt stehen jedoch Übungen in der Praxis. Jeder Handgriff wird immer wieder durchgeführt – ob beim Erlernen von Seil- und Knotentechniken, beim Aufstieg und beim Abseilen. Auch im Punkto Rettung gibt es, je nach Verband, unterschiede so stehen Rettungsverfahren beim FISAT, am Anfang mehr im Fokus.


CHANCEN AUF FÜHRUNGSPOSITIONEN

Mit der Ausbildung zum Industriekletterer eröffnen sich auf dem Arbeitsmarkt viele Chancen und neue persönliche Perspektiven – sei es im Ausbildungsbetrieb selbst oder bei Unternehmen, die sich auf Dienstleistungen im Bereich Seilzugangstechnik spezialisiert haben. Wer einen „Einsteigerkurs“ im Level 1 belegt hat, kann als Industriekletterer auf der Baustelle bereits vollwertig eingesetzt werden. Aber es gibt auch Möglichkeiten, seine Fähigkeiten auszubauen und sich über das Level 2 bis zum Level 3 ausbilden zu lassen. Denn wer in dem dreistufigen Ausbildungssystem die Level 3-Prüfung erfolgreich absolviert, kann als aufsichtsführender Höhenarbeiter eingesetzt werden. Das sind erfahrene Industriekletterer, die in einem Unternehmen Führungsaufgaben haben und sich auch mit der Planung und vorschriftsgemäßen Durchführung von Arbeiten mit Seilzugangs- und Positionierungstechniken beschäftigen und diese vor Ort überwachen.

Um dauerhaft als Industriekletterer arbeiten zu können, reicht eine einmalige Kursteilnahme jedoch nicht aus. Die Richtlinien sehen es vor, dass ausgebildete Anwender regelmäßig an einer Wiederholungsunterweisung oder Wiederholungskurs teilnehmen. Beim FISAT muss eine jährliche Wiederholungsunterweisung absolviert werden. Wiederum muss bei IRATA erst nach drei Jahren ein vollständiger Wiederholungskurs, mit Prüfung erfolgen. Auch beim Levelaufstieg gib es zwischen FISAT und IRATA Unterschiede: Mindestens zwölf Monate und 1000 Stunden als Seilzugangstechniker müssen Beschäftigte nachweisen, um nach IRATA-Standards von einem Level ins Nächste zu wechseln. FISAT indes setzt nur den Nachweis von 250 Seiltagen à sechs Arbeitsstunden voraus, wenn Beschäftigte aus Level 2 in Level 3 aufsteigen möchten.

EU-ZERTIFIKAT UND DER MYTHOS DER NICHT-ANERKENNUNG IM INTERNATIONALEN BEREICH

Eine internationale Dachorganisation, die die Anerkennung der Ausbildung durch einzelne Verbände einheitlich und verbindlich festlegt, gibt es nicht. In Deutschland ist das Arbeiten mit Seilzugangstechnik durch die Technische Regel für Betriebssicherheit 2121 Teil 3 (TRBS 2121-3) gesetzlich geregelt. Aber durch die mittlerweile enge Zusammenarbeit in verschieden Arbeitskreisen und der dadurch enge Kontakt, hat dazu geführt, dass sich der FISAT und IRATA gegenseitig anerkennen. Das bedeutet, dass jetzt auch IRATA Level 3 die Arbeitsstunden im FISAT Logbuch, und umgekehrt, abzeichnen dürfen. Ebenso ist jetzt auch die Konvertierung von FISAT zu IRATA (auf der gleichen Levelstufe) möglich.


DIE ZEITEN ÄNDERN SICH

In den zurückliegenden Jahren ist ein Trend in der Branche passiert: Industriekletterer waren früher allein deshalb gefragt, weil sie Arbeitsplätze erreichen konnten, die für einen Großteil nicht zugänglich waren. Heute müssen sie aber mehr beherrschen – das Arbeiten am Seil und ihr Handwerk.

Die eigentliche Tätigkeit rückt jetzt wieder immer mehr in den Fokus. Das liegt unter anderem daran, dass der Markt der Industriekletterer so langsam gesättigt ist. Ein nennenswerter Bedarf besteht aber immer noch bei den Level 3’ern.

Was können wir für Sie tun?

HöHENPASS ist zertifiziertes FISAT-Mitglied und bietet durch die jahrelange Erfahrung unserer Mitarbeiter für jede Aufgabe die passende Lösung. Nicht nur in und um Koblenz, sondern deutschlandweit.

Kontaktieren Sie uns gerne wenn auch Sie Bedarf für einen Einsatz unseres Industriekletter Teams haben oder Interesse an der Teilnahme an den Schulungen der HöHENPASS Akademie!