Abseilgeräte und Rettungsgeräte
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ABSEIL- UND RETTUNGSGERÄTE IM DETAIL
Abseilgeräte werden vielseitig in unterschiedlichen Einsatzbereichen verwendet. Einerseits in der Industrie, beim Baumklettern, in der Höhenrettung oder generell bei Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen. Rettungsorganisationen wie die Feuerwehr verwenden ebenfalls Abseilgeräte zur Sicherung oder Personenrettung. Andererseits kommen sie auch im Sport zur Klettersicherung zum Einsatz.
Im Grunde unterscheidet man in Abseilgerät zum Retten (EN 341), Rettungshubgerät (EN 1496) und Seileinstellvorrichtung Typ C - Abseilgerät (EN 12841-C) .
Zur Personenrettung erlaubte Geräte müssen mindestens die Anforderungen nach DIN EN 341 erfüllen. Die Sicherungsgeräte kommen zudem in der Arbeitsplatzpositionierung und in schwer zugänglichen Bereichen zum Einsatz. Außerdem eignen sie sich zur Fortbewegung an schrägen oder horizontalen Flächen. Wenn ein Abseilgerät neben der DIN EN 341 auch die EN 1496 erfüllt, ist das Gerät mit einer zusätzlichen Hubfunktion ausgestattet und auch für die Personenrettung als Rettungsgerät einsetzbar. Damit können sich Personen von einem tiefer gelegenen zu einem höher gelegenen Ort entweder selbst heraufziehen oder von einem Helfer heraufgezogen werden. Das hilft bei der Personenrettung erheblich, weil man den Verunfallten anheben und dadurch leichter einhaken kann. Abseilgeräte besitzen entweder eine automatisierte Bremse, bei deren Lösen der Abseilvorgang eingeleitet und dann selbstständig fortgeführt wird. Oder eine halbautomatisierte Bremsfunktion, bei der Anwender den Bremsvorgang eigenhändig durchführen müssen.
Seileinstellvorrichtung Typ C -Abseilgerät nach EN 12841-C sind Bestandteile des Tragsystems, die der Positionierung der Körperhaltevorrichtung entlang des Tragseils dienen.
Besondere Anforderungen für die Höhenrettung
In der Höhenrettung werden an Abseilgeräte besondere Anforderungen gestellt. Die DIN EN 341 erfüllenden Geräte werden in die Klassen A bis D, je nach Höchstbelastung, eingeteilt. Beispielsweise werden Geräte der Klasse A mit 7,5 Megajoule geprüft. Das wiederum entspricht 75 Abseilvorgängen einer Masse von 100 kg aus einer Höhe von 100 m. Außerdem müssen die Geräte 14 Stunden unter Volllast betrieben werden können.
Welche Abseilgeräte gibt es am Markt?
Bei der Wahl von Abseil- und Rettungsgeräten sollte man vor allem auf eine robuste Bauweise, eine einfache Überprüfungsmöglichkeiten der Bauteile und einfache Handhabung achten. Kombinationsgeräte aus Abseilgeräten nach EN 341:2001, Rettungsgeräten nach EN 1496 werden ebenfalls bei uns angeboten. Mittels eines zweiten redundanten Sicherungssystems und einer Unterweisung zum Thema Steigen und Retten werden Anwendungen der Rettung geschult. Dadurch sind die Anwender in der Lage sich gegenseitig zu Retten.
Je nachdem welche Nutzung der Anwender bevorzugt, ist es möglich sich selbst abzuseilen mit dem Gerät, abgeseilt zu werden (z.B. bei einem Unfall), in der Arbeitsposition anzuhalten oder sich komplett ab- und aufzuseilen. Dies kann auch mittels Unterstützung durch einen Akkuschrauber oder ein Ratschen-System erfolgen.
Abseilgeräte nach DIN EN 341 und Abseil- und Rettungsgeräte nach DIN EN 341 / DIN 1496
Abseilgeräte nach EN 341 werden zur sicheren und schnellen Rettung aus gefährlichen Situationen genutzt. Abseilgeräte sind gebaut um mit Hilfe von Reibungskräften die Abseilgeschwindigkeit zu regulieren und eine sichere Rettung zu gewährleisten.
Das halbautomische Abseilgerät (manuell betätigtes Abseilgeräte Typ 2), welches durch den Benutzer selbst bedient wird. Benutzer müssen bei dieser Ausführung aktiv zur Bremsleistung beitragen. Während das automatische Gerät (selbsttätig wirkendes Abseilgerät Typ 1), das den Anwender selbstblockierend (mögliche Varianten sind Seilreibungs-, Fliehkraft- und hydrostatische Bremse) abseilt, keine zusätzliche Betätigung durch den Benutzer benötigt.
In der Kategorie der automatischen Sicherungsgeräte gibt es die Hubfunktion (DIN EN 1496) zum Retten einer verunfallten Person. Ein Beispiel dafür ist das MILAN 2.0 Hub von Skylotec. Mithilfe der Hubfunktion kann der Anwender aus der Sicherung herausgehoben werden. Ein weiteres Feature ist die Panikfunktion, wie sie beispielsweise Petzl beim ID verbaut ist. Üblich ist diese Sicherheitsfunktion bei halbautomatischen Abseilgeräten, also wenn der Benutzer den Bremsvorgang selbst durchführt. Diese Funktion wird nur ausgelöst, wenn der Anwender mit zu viel Kraft am Griff zieht. Das soll einen Absturz beim Ablassen verhindern.
Manuelle Bremsgeräte nach DIN EN 15151-2
Eine mögliche Form ist die Abseilacht. Sie findet meist im Klettersport aber auch in der Industrie Anwendung. Zu beachten ist, dass die Abseilacht im Arbeitseinsatz nur verwendet werden darf, wenn keine Selbstblockierung gefordert ist. Denn der Achter hat kaum Bremswirkung und sollte daher nur von erfahrenen Anwender als Abseilgerät eingesetzt werden. Ein weiteres manuelles Bremsgerät ist der Tuber bzw. Autotuber. Die Funktionsweise gleicht grundsätzlich der Abseilacht. Einige Tuber-Varianten bieten unterstützende Funktionen zur Verstärkung der eigenen Bremskraft.
Sicherungsgeräte mit manuell unterstützter Verriegelung nach DIN EN 15151-1
Diese Sicherungsgeräte mit unterstützender Verriegelung sorgen dafür, dass bei einer ruckartigen Belastung z. B. bei einem Sturz ins Seil, das Seil automatisch festklemmt und somit blockiert wird. Dabei ist keine zusätzlich Handkraft nötig.
Trotzdem ist es unbedingt notwendig als sichernde Person aufmerksam zu bleiben, denn bei einem langsamen, nicht ruckartigen Seildurchlauf kommt es zu keiner Verriegelung. Die oberste Regel ist daher: Die Bremshand wird nie vom Seil genommen! Das blockierte Seil kann dann mittels einem Ablasshebel – abhängig je nach Gerät – wieder freigegeben werden.
Häufige Fragen zu Abseil- und Sicherungsgeräten
Was gehört zum Lieferumfang?
Im Lieferumfang ist in der Regel das Abseilgerät integriert. Bei fest verbautem Seil wie beim Skylotec Milan, Mittelmann Unidrive oder Ikar Bison ist das Seil mit eingebaut.
Auf was muss ich beim Kauf eines Abseilgerätes achten?
Wichtig bei der Auswahl des richtigen Abseilgerätes ist einerseits welche Aufgaben damit durchgeführt werden. Zu unterscheiden sind automatische und halbautomatische Geräte, teilweise mit Rettungshubfunktion. Je nach Einsatzbereich eignen sich unterschiedliche Ausführungen.
Zudem ist der Seildurchmesser ein wichtiger Indikator beim Gerätekauf. Jedes Sicherungsgerät ist auf einen unterschiedlichen Seildurchmesser zugelassen. Beachten Sie beim Kauf, dass das Gerät zu Ihrem verwendeten Seil passt.
CE- Kennzeichnungen sind bei Rettungsausrüstungen in Europa Pflicht. Die Ausrüstung muss außerdem mit einer Kennnummer der Prüfstelle und weiteren Angaben versehen sein. Notwendige Kennzeichnungen sind:
- Typ- und Modellbezeichnung
- Name, Zeichen oder andere Kennzeichen des Herstellers oder Lieferanten bzw. der Handelsname
- Chargen- oder Seriennummer des Bestandteiles oder ein anderes Zeichen der Nachweisbarkeit z.B. Herstellungsjahr
- Nummer und das Jahr der entsprechenden EN-Norm
- ein Piktogramm, das anzeigt, dass die Benutzer die vom Hersteller gelieferten Informationen lesen müssen
Wie pflege ich Abseilgeräte?
Bei der Pflege und der Instandsetzung der Geräte müssen die Richtlinien des Herstellers befolgt werden. Sie sollten darauf achten, dass die Rettungsgeräte immer trocken gelagert und möglichst wenig Witterung ausgesetzt sind. Zudem sollten Sie das Seil möglichst vor Verschmutzung schützen. Bei starker Verschmutzung das Seil mit klarem Wasser reinigen.
Wie lagere ich mein Abseil- und Rettungsgerät richtig?
In trockenen, nicht zu warmen oder zu kalten Räumlichkeiten.
Nicht auf oder in der Nähe von Heizungskörpern.
Vermeidung von Kontakt zu aggressiven Stoffen (Öle, Laugen, Säuren oder Lötwasser), sowie starker UV-Belastung.
Welches Zubehör empfiehlt sich?
Ein zusätzlicher Seal Pac / Vakuum Verpackung kann bei verschiedenen Abseil- und Rettungsgeräten mit bestellt werden. Dies macht bei Geräten, die nur im Notfall genutzt werden, Sinn um Kosten für die jährliche Revision zu sparen. Ansonsten empfiehlt sich immer eine kantengeprüfte Bandschlinge um ggf. einen Anschlagpunkt erstellen zu können.
Aus welchem Material besteht ein Abseilgerät?
Abseil- und Sicherungsgeräte sind meistens aus Aluminium und Stahl gefertigt. Die Verwendung von rostfreiem Stahl, dient zur Verstärkung und schützt das das Gerät vor Seilreibung und erhöht die Verschleißfestigkeit.
Welche sind die am häufigsten verkauften Abseilgeräte?
In unserem Industrieklettershop bieten wir eine große Auswahl an Abseil- und Sicherungsgeräten – je nach Verwendungszweck und Einsatzbereich.
Folgende Geräte werden am häufigsten online gekauft:
SKYLOTEC Abseilgerät MILAN 2.0 HUB
PETZL ID selbstbremsendes Abseilgerät
IKAR Abseil- und Rettungsgerät Bison ABS 4 WH
Mittelmann Abseil-/Rettungsgerät Unidrive
Funktionen von Abseilgeräten
- vielfältige Einsatzbereiche wie Industrieklettern, Baumklettern oder Höhenrettung
- zum Abseilen von Personen oder schweren Lasten
- zur Personenrettung aus hoch gelegenen Arbeitsplätzen
- Schulung zur Nutzung wird empfohlen – Link zu Schulung Steigen und Retten einfügen
- Sicherheitsvorkehrungen wie Anti-Panik-Funktion teilweise vorhanden
- robuste und trotzdem leichte Bauweise durch Aluminium-Stahl Materialmix
- verschiedene Seildurchmesser möglich
Vorteile von HöHENPASS
HöHENPASS: Fachkompetenz und Ausrüstung aus einer Hand
Wir arbeiten mit den Besten vom Fach. Unsere Spezialisten prüfen die Sicherheit und Bedienbarkeit aller Sicherungsgeräte im Onlineshop. Durch unsere Zusammenarbeit mit führenden Herstellern haben Sie eine große Auswahl bei Ihrem Einkauf im HöHENPASS Shop. Unsere Filterfunktion unterstützt Sie bei der Suche nach dem passenden Produkt. Eine schnelle Lieferung und hohe Verfügbarkeit garantiert Versorgungssicherheit. Das sorgt für einen reibungslosen Ablauf Ihres Arbeitseinsatzes.
HöHENPASS bietet alles aus einer Hand, nicht nur die richtige Ausrüstung, sondern unterstützt mit Fachwissen durch erfahrene, zertifizierte Seilzugangstechniker in allen Anwendungssituationen.
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