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Halbstatikseile


LEXIKON ABSTURZSICHERUNG UND ARBEITSSICHERHEIT

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Halbstatikseil erklärt

Seile mit geringer Dehnung, genannt halbstatische oder statische Seile (DIN EN 1891), dienen vor allem zur Absicherung von Personen bei Arbeiten in der Höhe bzw. Tiefe. Auch für einen Rettungseinsatz eignet sich dieser Seiltyp, keinesfalls jedoch zum Auffangen eines Sturzes.
Häufige Fragen zu halbstatischen Seilen
Diese Größe wird bei der Belastung des Seiles mit einem 10 kg Gewicht gemessen. Der Mindestdurchmesser kann 8,5 mm und der maximale Durchmesser 16 mm betragen.
Die statische Nutzdehnung wird unter Anwendung eines Prüfgewichtes von 150 kg (vorherige Vorspannung 50 kg) getestet. Sie darf 5 % nicht überschreiten.

Diese wird immer auf den Typenschildern der Seile angegeben und ist vom Seildurchmesser und dem verwendeten Material abhängig. Die EN 1891 erfordert, dass die Seile der Typ A eine minimale statische Festigkeit von 22 kN aufweisen, bei Seilen des Typs B wird eine statische Festigkeit von mindestens 18 kN verlangt.

Bei einer Endverbindung z.B. Vernähung muss eine Typ A Seil min 15 kN und Typ B Seil min 12 kN für 3 min halten.

Statische Seile müssen gemäß der EN 1891 aus einem Material hergestellt werden, dessen Schmelzpunkt höher als 195 °C ist, sodass für deren Herstellung kein Polyethylen und Polypropylen verwendet werden kann. 
Seile, die aus diesen Materialen für Canyoning hergestellt werden, unterliegen nicht dieser Norm, auch wenn sie die Norm bezüglich der statischen Festigkeit sowie weiterer Parameter erfüllen.
Dieser Parameter ist vorrangig für das Abseilen auf statischen Seilen wichtig – sollte er nicht eingehalten werden, würde das Aufreisen des Mantels auf dem Kern vor der Abseilbremse den sicheren Abstieg gefährden. 
Bei Seilen des Typs A darf die Verschiebung bei einer 2 m Länge ca. 40 mm nicht überschreiten (gilt für Seile bis zu 12 mm Durchmesser). 
Bei Seilen des Typs B darf die Verschiebung 15 mm nicht überschreiten.

Die Prüfanlage ist ähnlich wie bei Prüfungen von Kletterseilen, nur das Seil ist ca. 2 m lang. An seinen Enden werden Achterknoten gebunden und es wird mit fünf Stürzen mit einem Sturzfaktor 1 getestet. Das Seil muss bei der Prüfung alle diese Stürze aushalten. Die A-Seile werden mit einem 100 kg Gewicht geprüft. Die B-Seile werden mit einem 80 kg Gewicht geprüft.

Sie wird gleich wie bei den Kletterseilen geprüft: in die Öffnung eines mit einer Prüfkraft festgezogenen Knotens darf kein Prüfdorn mit einem Durchmesser eines mehr als 1,2-fachen Seildurchmessers eingeführt werden.