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Beengte Räume


Riskantes Arbeiten in beengten Räumen

Riskantes Arbeiten ist für den Industriekletterer ein tägliches Geschäft. In beengten Räumen ist die Risikobeurteilung jedoch etwas komplexer, da viele verschiedene und vor allem unvorhersehbare Faktoren eine Rolle spielen. Dazu können sich die Bedingungen unerwartet schnell zum Schlechten verändern. Arbeiter können sich starke Verletzungen zufügen oder sogar zu Tode kommen. Die benachrichtigten Rettungskräfte werden so auch in Gefahr gebracht. Durch ein sicher eingerichtetes Arbeitssystem kann dies verhindert werden. Auch durch Weiterbildungen könne Unternehmen und Arbeiter gezielte und sichere Entscheidungen treffen und wissen, welche PSA für den Einsatz notwendig ist. Alle Infos über Arbeiten in beengten Räumen finden Sie in folgendem Blog.


Identifikation eines beengten Raums

Ein geschlossener Ort mit besonderen Risiken für den Arbeiter wird in der Regel als beengter Raum bezeichnet. Er muss nicht klein sein, sondern viele beengte Räume sind sogar sehr groß. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) nimmt folgende Eigenschaften als Maßstab für einen beengten Raum:

  • Allseits oder überwiegend von festen 
  • Wandungen umgebene Bereiche, 
  • in denen aufgrund ihrer räumlichen Enge, 
  • von zu geringem Luftaustausch 
  • oder der in ihnen befindlichen bzw. eingebrachten Stoffe, Gemische, Verunreinigungen oder Einrichtungen 
  • besondere Gefährdungen bestehen oder entstehen können, die über das üblicherweise an Arbeitsplätzen herrschende Gefahrenpotenzial deutlich hinausgehen. 
  • Auch Bereiche, die nur teilweise von festen Wandungen umgeben sind, in denen sich aber aufgrund der örtlichen Gegebenheiten oder der Konstruktion Gefahrstoffe ansammeln können bzw. Sauerstoffmangel entstehen kann, sind enge Räume im Sinne dieser Regel.

Ein beengter Raum ist nicht nur, wie der Name schon sagt, ein Bereich, der teilweise, hauptsächlich oder vollständig abgeschlossen ist, sondern auch ein Bereich, in dem ein gewisses Risiko für Tod oder schwere Verletzungen des darin arbeitenden Personals und derjenigen Personen besteht, die im Notfall zur Rettung herbeigerufen werden!   

Gefahren von beengten Räumen und betroffene Branchen

  • Hoher und niedriger Sauerstoffgehalt
  • Toxische Gase, toxische Rauchbildung oder toxischer Dampf
  • Vorhandensein von rieselfähigen Feststoffen oder Flüssigkeiten 
  • Feuer oder Explosionen aufgrund von hohen Konzentrationen brennbarer Gase, Dämpfe oder Staub
  • Rückstände, die bei der Freisetzung toxische Gase, toxischen Rauch oder toxische Dämpfe abgeben können
  • Hohe Umgebungstemperaturen

Branchen:

  • Chemische und petrochemische Industrie
  • Tiefbau
  • Luft- und Raumfahrt
  • Baugewerbe
  • Erneuerbare Energien
  • Landwirtschaft 

Warum ist ein beengter Raum gefährlich?

Die Gefahren in beengten Räumen werden in atmosphärische und physikalische getrennt. Sie können bereits vorhanden sein, eingeführt werden oder auftreten. Es können natürlich auch alle Gefahren aus einem normalen Arbeitsbereich auftreten. 
Arten von Verletzungen in beengten Räumen sind typischerweise: 
Verbrennungen, Vergiftung, Sauerstoffmangel, Bewusstlosigkeit, Erstickungstod durch Ertrinken, wärmebedingte Probleme, Stromschlag, Schnitte durch bewegliche Werkzeuge/ Maschinen oder rotierende Teile. Außerdem häufen sich auch Frakturen durch Ausrutschen, Stolpern und Stürzen.
Alle Gefahren detailliert im angehängten Whitepaper.

BREITES WISSEN RUND UM Die Gesetzgebung

In der EU gibt es keine konkrete Rechtsvorschrift für das Arbeiten in beengten Räumen. Die Rahmenrichtlinie des Rates 89/391/EWG vom 12. Juni 1989 deckt jedoch alle Aspekte der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz ab, welche die Arbeitgeber verpflichtet alle Besonderheiten jedes Arbeitsplatzes zu berücksichtigen. In jedem Land ist die Gesetzgebung unterschiedlich, angelehnt sind sie jedoch alle an die Gesetze des Vereinigten Königreichs „Confined Spaces Regulations“ (CSR) von 1997. In Deutschland wird die DGUV-Regel 113-004 als Basis für die Arbeit in beengten Räumen herangezogen. Sie definiert den Anwendungsbereich, zu ergreifende Schutzmaßnahmen in beengten Räumen, Zugangs- und Positionierungsverfahren, Notfall- und Rettungsmaßnahmen. 

Sicherheitsvorkehrungen

Generell dürfen Arbeiten in beengten Räumen nur von geschultem Personal durchgeführt werden. Zuerst muss eine Risikobewertung durchgeführt werden. Dazu kommen drei weitere Sicherheitsvorkehrungen: Lüftung, Gaserkennung und Kommunikation. So sollten also nicht vollständig ausgebildete oder vorbereitete Arbeiter den beengten Raum vermeiden. Kann es nicht vermieden werden, sollte ein sicheres Arbeitssystem entwickelt und implementiert werden.
Wie das geht, lesen Sie im Whitepaper.

Wenn ein großes Unglück passiert?

Nicht nur die Arbeiter sind die Opfer sondern auch die Rettungskräfte, welche versuchen zu helfen. Die fahrlässigen Unternehmen müssen sich nach einem Unglück dem vollem Ausmaß des Gesetzes stellen. Dies verursacht enorme finanzielle Verluste und noch tragischer natürlich auch Menschenleben.
Über verschiedene Vorfälle lesen Sie im Whitepaper.
*Text angelehnt an das Whitepaper von Honeywell