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Die 7 Schritte zum Sicheren Arbeiten im Hochregallager


Arbeiten in großer Höhe sind stets mit gewissen Risiken verbunden. Unsere Erfahrung hat außerdem gezeigt, dass jedes Einsatzgebiet, von der Baumpflege bis zum Handwerk, seine eigenen spezifischen Anforderungen mit sich bringt. Ein solches Einsatzgebiet ist auch die Intralogistik, bei der die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) nicht nur den Schutz vor Stürzen gewährleistet, sondern auch ausreichende Bewegungsfreiheit bieten muss. Um Ihnen ein sicheres und effizientes Arbeiten im Hochregallager zu ermöglichen, haben wir in Zusammenarbeit mit unserem Partner Telogs einige wichtige Sicherheitsmerkmale zusammengefasst. 

1. Gründliche Schulung, Gefährdungsbeurteilung und Awareness:

Welche Maßnahmen sind grundlegend zu ergreifen, um sicher in einem Hochregallager arbeiten zu können? 

Bevor ein Mitarbeiter sicher in einem Hochregallager arbeiten kann, ist eine gründliche Gefährdungsbeurteilung unerlässlich (BetrSichV §3 Gefährdungsbeurteilung). Diese erste Evaluierung bildet die Basis und identifiziert potenzielle Gefahrenquellen und Risiken, die mit der Arbeit in der Höhe verbunden sind. Dabei werden verschiedenste Aspekte berücksichtigt, wie etwa die Struktur und Stabilität des Regalsystems, die Art der gelagerten Materialien, mögliche Gefahren durch herabfallende Gegenstände sowie der sichere Zugang zu den Lagerregalen. Die Gefährdungsbeurteilung ermöglicht es, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Unfälle und Verletzungen zu verhindern. Maßnahmen könnten etwa die Installation zusätzlicher Sicherheitseinrichtungen umfassen, die Festlegung von Gewichtsgrenzen für gelagerte Materialien oder die Einführung spezieller Arbeitsverfahren, um das Risiko von Stürzen zu minimieren.Ein wesentlicher Aspekt der Gefährdungsbeurteilung ist die Einbindung aller relevanten Parteien, einschließlich des Managements, der Sicherheitsbeauftragten und der betroffenen Mitarbeiter. Durch den gemeinsamen Austausch von Erfahrungen und Wissen können potenzielle Gefahren frühzeitig erkannt und wirksame Lösungen entwickelt werden. Außerdem ist eine kontinuierliche Überwachung und Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung von entscheidender Bedeutung. Da sich die Arbeitsbedingungen und -anforderungen im Laufe der Zeit ändern können, ist es wichtig, dass die Beurteilung regelmäßig überprüft und angepasst wird, um sicherzustellen, dass sie weiterhin relevant und wirksam ist. Bevor die Arbeit im Hochregal aufgenommen wird, sollten neben der Gefährdungsbeurteilung auch Schulungen zur Anwendung von PSAgA im Hochregallager durchgeführt werden.In den individuellen Schulungen der HöHENPASS Akademie erhalten die Anwender nicht nur theoretisches Wissen, sondern sammeln auch praktische Erfahrungen im Umgang mit PSAgA sowie in der aktiven und passiven Rettung im Hochregal. Erst nach Abschluss dieser Schulungen dürfen die Mitarbeiter sicher ins Hochregal aufsteigen und ihre täglichen Aufgaben effektiver und sorgenfrei erledigen.


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 2. Regelmäßige Inspektionen:

Sind regelmäßige Prüfungen im Hochregallager wichtig?

Regelmäßige Prüfungen des Hochregallagers sind unerlässlich, um die Stabilität und Sicherheit des Systems zu gewährleisten (BetrSichV §4 Grundpflichten des Arbeitgebers). Diese Inspektionen umfassen eine gründliche Überprüfung aller Komponenten, einschließlich Regalstützen, Bolzen, Traversen und Verbindungselemente. Genauso gehört aber auch die Prüfung der Anschlagpunkte und des Seilsystems dazu.Elemente der PSAgA müssen laut DGUV 112-198 mindestens alle 12 Monate von einem Sachkundigen revisioniert werden. Ziel ist es, potenzielle Anzeichen von Verschleiß, Beschädigungen oder anderen Defekten frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor sie zu ernsthaften Sicherheitsproblemen führen können. Unsere zertifizierten HöHENPASS-Servicetechniker führen Revisionen auch gerne vor Ort in den Unternehmen durch, um Ihnen den geringsten Aufwand zu machen.Die Inspektion des Hochregals sollte nach einem festgelegten Zeitplan erfolgen, der sich nach der Art der gelagerten Materialien, der Nutzungshäufigkeit und anderen relevanten Faktoren richtet. (BetrSichV §14 Prüfung von Arbeitsmitteln). Es ist wichtig, dass die Prüfung von qualifiziertem Personal durchgeführt wird, das über das notwendige Fachwissen und die Erfahrung verfügt, um potenzielle Probleme zu identifizieren und angemessen zu bewerten. (BetrSichV §2 Begriffsbestimmung (2) befähigte Person). Die Ergebnisse der Prüfung müssen sorgfältig dokumentiert und archiviert werden, um einen Nachweis über die durchgeführten Maßnahmen und eventuelle Reparaturen zu erhalten. Bei Bedarf sollten sofortige Maßnahmen ergriffen werden, um festgestellte Mängel zu beheben und die Sicherheit des Hochregals zu gewährleisten (BetrSichV §4 (4) (§14 Abs. 3).

3. Geeignete Schutzausrüstung: 

Welche Absturzsicherung verwende ich im Hochregallager?

Das Tragen geeigneter Schutzausrüstung ist von entscheidender Bedeutung, um das Verletzungsrisiko beim Arbeiten in der Höhe im Hochregal zu minimieren. Dazu gehören Arbeitsschutzhelme, Sicherheitsschuhe, Handschuhe und Sicherheitsgurte sowie weitere Absturzsicherung. Ein Sicherheitshelm schützt Mitarbeiter vor Kopfverletzungen, insbesondere vor herabfallenden Gegenständen oder Kopfverletzungen bei Stürzen. Sicherheitsschuhe mit rutschfester Sohle bieten zusätzlichen Schutz vor Stürzen und verhindern Verletzungen durch scharfe Gegenstände auf dem Boden. Darüber hinaus sollten Handschuhe getragen werden, um Hände und Finger vor Schnitten, Quetschungen und anderen Verletzungen zu schützen, insbesondere beim Umgang mit schweren oder scharfkantigen Gegenständen.Zur benötigten PSA gegen Absturz gehören Sicherheitsgurt, Verbindungsmittel inklusive Falldämpfer, und Halteseil. Diese Elemente sind unerlässlich, um Mitarbeiter vor Abstürzen zu schützen (DGUV Regel 112-198). Für den Fall eines Sturzes sollte außerdem ein Rettungs- oder Abseilgerät vorhanden sein. Die Auswahl der geeigneten Schutzausrüstung sollte jedoch gründlich erfolgen und die spezifischen Anforderungen sowie Risiken des Arbeitsumfelds im Hochregal berücksichtigen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Ausrüstung regelmäßig gewartet und überprüft wird, um sicherzustellen, dass sie den erforderlichen Sicherheitsstandards entspricht und ordnungsgemäß funktioniert. Die DGUV Regel 112-198 unterstützt Unternehmerinnen und Unternehmer sowie alle anderen Verantwortlichen im Bereich Arbeitsschutz bei dieser Aufgabe.


4. Sichere Aufstiege und Abstiege:

Wie kann ich mich im Hochregallager sicher bewegen? 

Zum Erreichen höher gelegener Bereiche im Hochregal dürfen ausschließlich speziell dafür vorgesehene Aufstiegs- und Abstiegshilfen genutzt werden. Dazu gehören Leitern, Treppen oder Aufzüge, die den Mitarbeitern sicheren Zugang zu den Regalen ermöglichen. Zusätzlich müssen die Aufstiegs- und Abstiegsmittel regelmäßig geprüft und gewartet werden, um ihre Sicherheit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Mitarbeitende müssen entsprechend geschult werden, um die korrekte Anwendung dieser Aufstiegshilfen zu verstehen und sicherzustellen, dass sie diese jederzeit ordnungsgemäß verwenden. Dies trägt dazu bei, das Risiko von Unfällen und Verletzungen beim Arbeiten in der Höhe zu minimieren und die Sicherheit aller Mitarbeitenden zu gewährleisten.



5. Kommunikation und Koordination:

Eine reibungslose Kommunikation und Koordination unter den Mitarbeitern ist unerlässlich, um Zusammenstöße zu verhindern und die Sicherheit im Hochregallager zu gewährleisten. Die Mitarbeiter sollten mit geeigneten Kommunikationsmitteln, wie Funkgeräten oder mobilen Endgeräten, ausgestattet sein, damit sie miteinander kommunizieren und sich gegenseitig über ihre Anwesenheit und Position in der Höhe informieren können. Vor Beginn der Arbeiten empfiehlt sich, eine kurze Besprechung stattfinden zu lassen, um die Aufgaben gezielt zu verteilen und potenzielle Gefahren zu erörtern. Während der Arbeit sollten die Mitarbeiter regelmäßig miteinander kommunizieren, insbesondere beim Bewegen von schweren Lasten oder beim Durchführen von Arbeiten in der Nähe anderer Arbeitskräfte. Durch klare Anweisungen und gegenseitige Aufmerksamkeit können Kollisionen und Unfälle vermieden werden.



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6. Lastenbegrenzung: 

Die Einhaltung von Lastgrenzen ist entscheidend, um die strukturelle Integrität des Hochregals zu erhalten. Es ist wichtig, dass Mitarbeiter darauf achten, dass sie Regale nicht überladen und ungenutzte oder unnötige Gegenstände aus den Regalen entfernen, um die Belastung zu reduzieren. Dies trägt nicht nur zur Sicherheit bei, sondern erleichtert auch die Identifizierung und den Zugriff auf benötigte Materialien.


7. Notfallvorbereitung:

Die Vorbereitung auf Notfälle ist unerlässlich, um im Falle eines Unfalls oder einer unvorhergesehenen Situation angemessen reagieren zu können. Alle Mitarbeiter sollten über die Notfallverfahren informiert sein und wissen, wie sie im Ernstfall handeln müssen. Zu einer angemessenen Vorbereitung gehört auch, dass alle Mitarbeitenden über die Standorte von Notausgängen, Feuerlöschern und Erste-Hilfe-Einrichtungen informiert und in deren Verwendung geschult wurden.Darüber hinaus sollten Notfallkontaktinformationen gut sichtbar angebracht und regelmäßig aktualisiert werden, um im Notfall eine schnelle Kommunikation mit benötigten Hilfestellen zu ermöglichen. Mitarbeiter sollten auch in der Lage sein, bei Bedarf Erste Hilfe zu leisten und wissen, wie sie Verletzte sicher aus der Gefahrenzone bringen können. Eine regelmäßige Schulung und Übung von Notfallverfahren sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter im Ernstfall ruhig und bedacht handeln können. Durch Simulationen im Rahmen regelmäßiger Übungen können Mitarbeiter ihre Reaktionsfähigkeit verbessern und sich mit den erforderlichen Schritten vertraut machen, um potenzielle Notfallsituationen erfolgreich zu bewältigen. Die Notfallvorbereitung sollte als integraler Bestandteil des Sicherheitsmanagements im Hochregallager betrachtet werden. Ein Rettungskonzept für die Rettung von Verunfallten Personen im Hochregallager ist essentiell (BetrSichV §3 Gefährdungsbeurteilung). HöHENPASS unterstützt Unternehmen bei der Ausarbeitung eines optimalen Rettungskonzeptes vor Ort, welches alle individuellen Aspekte berücksichtigt.Indem diese sieben Schritte befolgt werden, können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter im Hochregalumfeld effizient und vor allem sicher arbeiten. Die Einhaltung dieser bewährten Praktiken ist entscheidend, um Unfälle zu verhindern und die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.